LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community
LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community


Der Versuchsaufbau und die Spielregeln

Der Versuchsaufbau stammt aus der Spieltheorie und wird "Trittbrettfahrerspiel" genannt. Unter Trittbrettfahrern versteht man in der Ökonomie Akteure, die wenig bis gar nichts in eine gemeinschaftliche Aktivität einzahlen, aber ohne Einschränkung vom Gemeinnutzen profitieren. Historisch geht der Begriff auf die Leute zurück, die früher auf das Trittbrett von Stadtbussen aufsprangen und ohne zu bezahlen mitfuhren; bevor der Schaffner kam, waren sie an der nächsten Haltestelle schon wieder abgesprungen.

Ein aktuelles Beispiel für Trittbrettfahrer-Verhalten sind Musiktauschbörsen im Internet. Dort bieten Millionen Internetnutzer die Musikdateien auf ihrem eigenen Rechner in einem Netzwerk zum Runterladen an. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur etwa 20 Prozent aller Nutzer ihre Rechner permanent online haben und durch diese Verbindung die Tauschbörse effektiv mit Download-Material füllen. Die restlichen 80 Prozent aller Nutzer laden nur runter und verlassen danach wieder die Tauschbörse, bieten dem Netzwerk also nur für kurze Zeit selbst Musikdateien an.

Wie funktioniert nun der Versuch? Er beginnt mit drei leeren Tischen. Jeder von diesen repräsentiert eine (beliebige) politische Organisation. Der wesentliche Unterschied zwischen den Tischorganisationen ist ihre Größe: An Tisch A kommen zwölf Teilnehmer zusammen, an B sind es acht und vier an Tisch C. Zu Beginn können sich die spielwilligen Teilnehmer frei an die drei Tische verteilen. Ziel des Spiels ist, der eigenen Organisation im Wettbewerb mit den beiden anderen Tischen zum Sieg zu verhelfen und gleichzeitig innerhalb der Gruppe an die Spitze zu kommen.

Gespielt wird mit Jetons. Sie symbolisieren den möglichen Einsatz eines jeden Teilnehmers. An jedem Tisch ist die selbe Menge an Jetons vorhanden (480 Einheiten), nur die jeweilige Aufteilung dieser an die Spieler ist aufgrund der je unterschiedlichen Teilnehmerzahl von Tisch zu Tisch verschieden. Bei der Organisation A erhält jedes Gruppenmitglied 40 Einheiten, bei B sind es 60 sowie 120 Einheiten bei C.

Das Spiel läuft über insgesamt vier Runden. Am Beginn jeder Runde legen die Spieler so viele ihre Jetons in die Mitte ihres Tisches, wie Sie zur Gruppe beitragen möchten. Der jeweilige Einsatz erfolgt dabei zeitgleich auf Ansage der Moderatorin, um zu verhindern, dass Spieler durch das Beobachten des Verhaltens ihrer Mitspieler einen taktischen (Zeit)Vorteil gewinnen für ihre eigene Entscheidung. Dann werden alle Jetons, die in der Mitte eines Tisches liegen, gezählt. Dieser Gruppeneinsatz wird verdoppelt und zu gleichen Teilen an alle Spieler ausgezahlt, d.h. es wird nicht anteilig berücksichtigt, ob jemand viel oder wenig eingezahlt hatte, sondern jeder wird gleichermaßen aus der Gemeinschaftskasse bedient.

Die Teilnehmer können frei entscheiden, ob sie ihrer Gruppe zum Sieg verhelfen wollen oder lieber auf sich selbst setzen – oder versuchen beides gleichzeitig zu erreichen. Am Ende der vierten Runden gewinnt schließlich der Tisch, der den höchsten Gruppeneinsatz erspielt hat. Gleichzeitig wird aber auch der Einzelsieger eines jeden Tisches ermittelt, d.h. die Person, welche im Vergleich mit allen anderen Mitspielern an einem Tisch die meisten Jetons gesammelt hat.

Und hier sind die Ergebnisse.


LOMU bei "Hamburg Empire":
Partei nehmen – wie geht das?


Intro
Versuchsanordnung
Wissenschaftlicher Hintergrund
Versuchsergebnisse
Thesengalerie
Umfrage
Kommentare
Fotos


LOMU wird betrieben von: goldenezeiten.org | km21.org | phiesta.de