LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community



Spielkonzept und Regeln

Gentropoly ist eine Abwandlung von Monopoly, dem Spiel schlechthin zum Immobilienmarkt im Kapitalismus (zur Entstehungsgeschichte s. Wikipedia). Wir haben uns dann zwei wesentliche Änderungen überlegt, um das Spiel einigermaßen an den Prozess der Gentrifizierung anzupassen:

– Die Spieler oder Spielgruppen können sich zusammentun, Genossenschaften bilden und eine neue Gebäudeart bauen, den "Kulturverstärker" (der Name ist dem Gegenkonzept einiger SKAM-Künstlern zu den "tanzenden Türme" für die Reeperbahn 1 entliehen)

– Nach dem ersten Drittel taucht eine ganz neue Spielfigur auf: der Investor, den es bei Monopoly nicht gibt. Er hat unbegrenzten Zugriff auf die Bank und zahlt den Spielern mehr als üblich für ihre Straßen.
Es spielen 3 bis 4 Spielgruppen. Einer von jeder Gruppen bildet dessen Spielfigur.

Auf St. Pauli angewendet, sieht das Spielfeld so aus:

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(Für eine größere Darstellung aufs Spielfeld klicken)


Das Spiel besteht dann aus zwei Phasen und dauert ca. 75 - 90 Minuten (jedenfalls wenn man es am Tisch als Brettspiel spielt):

1. In der ersten "Kauf-Phase" kaufen die Spielgruppen wie gewohnt die Straßen. Dabei können immer zwei Straßen derselben Farbe auf einmal gekauft, aber noch keine Gebäude errichtet werden.

Wenn der letzte Spieler zum zweiten oder dritten Mal über Los gegangen ist, endet diese Phase, und die restlichen Karten werden versteigert.

2. Mit dem Beginn der "Cash&Crash-Phase", in der die Gebäude errichtet werden, tritt der Investor ins Spiel. Kommt er auf eine Straße, kauft er sie dem bisherigen Eigentümer für den fünffachen Wert ab. Dann platziert er für eine Runde eine Abrissbirne auf der Straße und errichtet in der nächsten Runde einen (roten) Bürokomplex.

Die Spielgruppen können 1 oder 2 Häuser oder selbst einen Bürokomplex bauen. Entscheidend ist: Um eine Straße vor dem Investor in Sicherheit zu bringen, müssen sie einen Kulturverstärker bauen. Solange sie Häuser oder Bürokomplexe stehen haben, kann der Investor die Straßen übernehmen.

Für die Spielgruppen gibt es die Möglichkeit, den Bürokomplex eines Investors zu enteignen – aber nur, wenn ein Spieler direkt dorthin würfelt und alle anderen gegen eine Zahlung von 3000 Euro nachziehen. Bleibt eine Spielgruppe außen vor, etwa weil sie gerade zu wenig Geld hat oder einfach nicht will, kommt die Enteignung nicht zustande.

Gentropoly kennt zwar keinen Sieger im eigentlichen Sinne (im Unterschied zu Monopoly und Gentrifizierung). Aber es geht darum herauszufinden, wieviele Bürokomplexe und wieviele Kulturverstärker bei Spielende gebaut werden können.

Zum Ergebnis vom Gentropoly am 5. April 2009.

LOMU Let's Gentropoly

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